Und schon ist mein erstes Jahr als offizieller EEP-Konstrukteur wieder rum. Aus diesem Anlass erlaube ich mir mal einen kleinen Rückblick.
Wie alles anfing
Meine ersten richtigen Erfahrungen mit dem (Home-)Nos machte ich Mitte 2010 mit dem Nachbau meiner damaligen Schule. Da ich fotorealistische Texturen verwendete, sah das ganze gar nicht mal so schlecht aus. Irgendwann schlief das Projekt jedoch wieder ein, und in diesem Zustand liegt es auch heute noch auf meiner Festplatte. Mal schauen, vielleicht wird ja irgendwann nochmal was daraus.
Ca. ein halbes Jahr später begann ich mit dem Bau der Anlage „Mitten im Schwarzwald“. Da diese richtig modellbahntypisch sein sollte, wollte ich einen Schiebebahnhof bzw. Fiddleyard einbauen. Ich fragte Dirk (DK1), ob er so ein Modell nicht bauen könnte, und bekam als Antwort: „Machs doch selber“.
Also gut, ein bisschen Nos-Erfahrung hatte ich ja schon. So ein Gleisobjekt mit beweglicher Schiebebühne ist zwar doch noch etwas anderes, aber auch das bekam ich hin. Anfangs war das gesamte Modell zwar noch sehr flach, aber es funktionierte immerhin! Später habe ich dann daraus ein richtiges 3D-Modell gemacht, auch in verschiedenen Längen.
Um dieses Modell weitergeben zu dürfen (schließlich war es auf der Anlage verbaut, und die wollte ich veröffentlichen), musste ich Konstrukteur werden. Am 30. Januar 2011 schickte ich schließlich die Fiddleyards als Bewerbungsmodell an Trend, um die Anlage am 6. Februar an meinem Geburtstag veröffentlichen zu können. Nun - daraus wurde nichts. Dank Dirk, der immer wieder bei Trend nachgehakt hat, hatte ich dann circa einen Monat später endlich meinen (auch von Trend) unterschriebenen Vertrag. Naja, von Trend ist man ja nichts anderes gewohnt. Da ich den genauen Tag, an dem der Brief zurückkam, nicht mehr weiß, habe ich mir jetzt einfach einen ausgesucht, der zumindest so ungefähr stimmt.
Meine Konstrukteurssprechstunde im DEF bekam ich auf jeden Fall noch vor dem Vertrag...
Endlich Kon!
Als ich dann endlich offizieller Konstrukteur war, und meine gebauten Modelle auch weitergeben durfte, fing ich schon bald mit der Modell-Suche an - was könnte man denn so bauen? Fündig wurde ich dann am Bahnhof: Wenn man genau hinschaut, fallen einem die unzähligen Kanaldeckel auf, die überall „herumliegen“. Mit meiner Handy-Kamera (ja, die macht bei vernünftigen Lichtverhältnissen auch vernünftige Fotos) nahm ich die Deckel auf, um aus den Bildern später Texturen machen zu können.
Die Vorstellung meines Vorhabens im Forum brachte - wie erwartet - verschiedenste Reaktionen hervor. Von „super, solche Details beleben EEP“ bis „wer braucht so ein Kleinzeugs“ war alles vertreten. Ich ließ mich davon nicht abschrecken, sondern füllte zwei Texturen mit den verschiedensten Kanaldeckeln. Dabei lernte ich auch, dass das Wort „Kanaldeckel“ nur in den seltensten Fällen stimmt - und nannte die Modelle fortan „Schachtabdeckungen“. Diese waren (nach den Fiddleyards) mein erstes Modellset, dass ich (in nicht einmal zwei Wochen) fertig stellte.
Remake der Tröge
Anfang April gab ich mein nächstes Projekt bekannt: Die Neuauflage meiner „Tröge“. Diese waren weit vor meiner Kon-Zeit als inoffizielle Splines (ohne Spline-ID) aufgrund eines Userwunsches entstanden. Da mir (und wohl auch anderen) die Texturen ganz gut gefielen, wollte ich daraus nun offizielle Splines machen - nun auch mit Ecken, Abschlüssen, und was sonst noch so alles dazugehört. Da nur wenige etwas mit dem Begriff „Trog“ anfangen konnten (bzw. dabei immer ans Futtern dachten), nannte ich die Splines nun „Gleismauern“. Jetzt heißt es immer: „Ach, du meinst deine Tröge?“ Wie man's macht, ist es falsch...
Nach der Ankündigung dauerte es nochmal zwei Monate, bis ich wirklich mit dem Bau anfing. Nachdem die Spline-Profile neu aufgebaut waren, nahm ich mir die Textur vor: Diese war bei meinen „Originalen“ noch relativ unregelmäßig, sodass die Wiederholung der Textur doch ziemlich ins Auge stach. Nach umfangreicher Bildbearbeitung ist es mir dann aber doch gelungen, den Kachel-Effekt weitgehend zu eliminieren.
Danach begann die „Objekt-Erstellung“: Also die ganzen Ecken und Abschlüsse, die für ein universell einsetzbares System nötig sind. Nach einer anfänglichen „Spielerei“ mit immer neuen Beton-Unterführungsbauwerken besann ich mich wieder auf die Grundidee und baute erstmal die Ecken und Abschlüsse fertig. Daraus entstand das Gleismauer-Grundset.
Aufbauend auf den Splines und Texturen des Grundsets, baute ich anschließend verschiedene Arkaden. Es gibt zwar eigentlich nur zwei Grundformen, durch die mannigfaltigen Kombinationsmöglichkeiten der Eigenschaften (Geländer, Material, Abdunkelung) entstanden dann aber doch ziemlich viele Modelle.
- Download6
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Mittlerweile habe ich noch ein drittes Gleismauer-Set gebaut, das einfach nur gerade Mauerstücke in verschiedenen Längen enthält, auch wieder mit und ohne Geländer, mit verschiedenen Abdunkelungen, usw. So ist auch dieses Set ziemlich groß geworden (72 Immos und 72 Gleisobjekte). Dieses „Gleismauer-Erweiterungsset 1“ habe ich bisher noch nirgendwo veröffentlicht, daher mache ich daraus jetzt eine Art „Geburtstagsgeschenk“ für euch.Der Download auf dieser Seite ist identisch mit dem im Downloadbereich.
Weitere Konstruktionen
Rückblickend muss ich sagen, dass doch ziemlich viele meiner Modelle aus „Eigeninteresse“ entstanden, weil ich sie für meine Anlagen benötigte. Angefangen hat es, wie schon geschrieben, mit den Fiddleyards für „Mitten im Schwarzwald“.
Für meine nächste Anlage, den „Kringel mit Konzept“, baute ich mir Bahndammabschlüsse passend zu den 1000mm-Schmalspurgleisen von PW1. Diese habe ich in sein Set eingebaut, dieses ist in der Downloadbase des DEF zu finden. Ebenfalls für diese Anlage baute ich mir ein Mühlrad. In Reutlingen an der Echaz stand (ja, es dreht sich nicht mehr) so ein Teil rum, von dem ich die Maße übernommen habe (okay, in der Breite habe ich mich stark verschätzt, aber der Radius stimmt). Besonderheit an diesem Modell ist, dass die Texturen komplett aus GIMP stammen, die „Grundzutaten“ waren Rauschen und Weichzeichnen.
Auch der Zickzack-Oberleitungs-Mastensetzer entstand aus der Not heraus, dass ich auf einer meiner (nicht veröffentlichten) Anlagen Masten passend an die Gleise setzen wollte. Daraufhin entstand dieses kleine, aber (wie ich von vielen Seiten bestätigt bekommen habe) nützliche Hilfsmittel.
Noch eine andere Entstehungsgeschichte haben meine LKW-Drehscheiben. Im Forum wurde angefragt, ob nicht mal jemand sowas bauen könnte. Da ich schließlich von verschiedenen Seiten dazu gedrängt wurde, nahm ich die Aufgabe an. Innerhalb von knapp zwei Tagen wurden die Modelle fertig...
Vielleicht auch nicht völlig unerwähnt bleiben sollen meine Plakatwände. Die Vorbilder (für Maße und Texturen von Rückseite und Seitenteilen) stehen am Reutlinger Hauptbahnhof. Die erste Plakatwand entstand für und während des EEP-Treffens „Region Stuttgart“ im Herbst 2011. Seitdem bringe ich zu besonderen Anlässen weitere Plakatwände mit passender „Werbefläche“ heraus.
Wohin mit den Modellen?
Soweit, so gut. Modelle bauen konnte ich, und machte es auch. Ein ungeklärtes Problem blieb jedoch die Frage nach der Veröffentlichung.
Ich spiele schon seit einer halben Ewigkeit mit dem Gedanken einer eigenen Homepage. Ich stand immer mehr oder weniger kurz vor dem „Durchbruch“. Fertig geworden ist jedoch nie etwas. Da ich diesen „kleinen Rest“ aber immer noch abwarten wollte, blieben alle Modelle erstmal unveröffentlicht.
Zwar erreichten die Modelle unter meiner Vielzahl an „Testern“ doch eine relativ weite Verbreitung, auf Anfrage verschickte ich die Sets auch per E-Mail. Aber eine endgültige Lösung konnte das nicht sein.
Da ich gerade wieder einen vielversprechenden Homepage-Versuch am Laufen hatte, dieser aber noch ein bisschen Entwicklungszeit benötigte, fand ich als „Überbrückungslösung“ den Adventskalender 2011 von Roman. Dort veröffentlichte ich alle meine bis dahin „aufgelaufenen“ Modelle und auch Anlagen.
Zu meinem einjährigen Kon-Jubiläum habe ich es jetzt endlich geschafft, die Homepage „veröffentlichungsfertig“ zu machen. Ab jetzt sind meine Modelle wirklich öffentlich zugänglich. Diese Homepage scheint ihr gefunden zu haben, sonst könntet ihr diesen Text ja schlecht lesen...
Ausblick
Ja, wie geht es jetzt weiter?
Momentan bin ich noch mit einem größeren Projekt beschäftigt. Für das LBE-Projekt, den Nachbau der Lübeck-Büchener Eisenbahn in EEP, habe ich mich (unbedachterweise) für den Bau des Empfangsgebäudes des Kopfbahnhofs „Travemünde Strand“ bereiterklärt. Zum Glück liegen mir Bauzeichnungen sowie viele Fotos vor, sodass ich den Bahnhof recht originalgetreu nachbauen kann. Aufgrund der Komplexität des Gebäudes baue ich jedoch nicht mit dem Nostruktor, sondern mit dem kostenlosen 3D-Programm Blender. Von dort kann man das Modell dann (über Umwege) nach EEP konvertieren.
Angefangen habe ich schon im August 2011, und fertig bin ich immer noch nicht. Die meisten Gebäudekonturen stehen bereits, jetzt fehlen noch viele Kleinigkeiten sowie alle Texturen. Ich hoffe, dass ich das bis Anfang Mai noch geschafft kriege - denn dann feiert das Original 100-jähriges Jubiläum.
Auch sonst habe ich noch viele Ideen, was ich noch bauen könnte - aber leider viel zu wenig Zeit. Weitere Ideen nehme ich natürlich gerne entgegen - die Aussichten auf eine Realisierung sind jedoch nicht allzu groß...
Jetzt freue ich mich aber erstmal darüber, dass ich mein erstes Jahr „geschafft“ habe. Auch bei euch möchte ich mich bedanken, für alle Anregungen und sonstigen Kommentare zu meinen Modellen im Forum! Mal schauen, was in den nächsten Jahren so alles auf mich zukommt....